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TENNIS: Ein Vorreiter in Sachen Inklusion


              

TENNIS: Ein Vorreiter in Sachen Inklusion

Einer der Vorreiter in Sachen Inklusion ist im Tennisbezirk Münsterland der SV Westfalia Gemen. Vor über fünf Jahren wurde das Projekt „Inklusion von Spielern mit Handicap in die Tennisabteilung“ aus der Taufe gehoben. Die Analyse zeigt, dass die Kooperation zwischen der Neumühlenschule (NMS) in Borken, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung, der Lebenshilfe Borken und Westfalia Gemen davon lebt, dass sie kontinuierlich gelebt und immer weiter ausgebaut wird. Es haben sich zahlreiche Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung entwickelt. Gegenseitige Akzeptanz und Respekt wurden gefördert.

Der Startschuss für das Projekt erfolgte im Schuljahr 2015/16 mit einem wöchentlichen Tennistraining als Aktionsgemeinschaft der Schule. In der Regel nehmen bis zu 10 Schülerinnen und Schüler teil – teilweise liegen bei ihnen Entwicklungsverzögerungen, ein Down-Syndrom oder autistische Züge vor. Zu den Höhepunkten der Kooperation gehörte im Jahr 2016 die erstmalige Teilnahme von Spielern der Lebenshilfe Borken bei den Stadtmeisterschaften sowie die Teilnahme an der offiziellen Saisoneröffnung. Die Initiatoren um Hein Föcking, Sonderschul- und Sportlehrer an der NMS und gleichzeitig Mitglied der Tennisabteilung von Westfalia Gemen, hatten immer wieder neue Ideen und mussten auch flexibel sein. So beispielsweise im Jahr 2017. Einige Schüler verließen die Schule in Richtung Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Das war der Grund, eine Tennisgruppe Lebenshilfe/Westfalia für den Abend-/Freizeitbereich zu gründen, bestehend aus insgesamt 6 Spielern. Im Rahmen der Weihnachtsfeier der Westfalia wurde im Dezember 2018 erstmalig ein „Inklusives Tennisturnier“ durchgeführt und sorgte für ein tolles Miteinander und durchweg positive Resonanz. Neben 26 Spielern der Jugendabteilung nahmen erstmalig auch acht Menschen mit Behinderung an diesem Turnier teil. Gespielt wurde ein Blitzturnier im Doppel-Modus, wobei nach jedem Spiel die Partner gewechselt wurden.

Auch finanziell steht das Projekt auf soliden Beinen: Mehrfach fand, auch aufgrund neuer Aktionen, eine Förderung über das „Landesprogramm 1000x1000 „Anerkennung für den Sportverein“, statt. Zum anderen unterstützen auch die VR-Bank Westmünsterland, die Stiftung „Aktive Bürger Borken“, der Förderverein der NMS und die Lebenshilfe Borken das Projekt. Mit dieser Unterstützung können und konnten Trainingsmaterialien wie beispielsweise Methodikbälle und Schläger oder auch Trainingskleidung, die Hallenmieten oder auch eine gemeinsame Weihnachtsfeier finanziert werden.

Die Bilanz bei Westfalia Gemen fällt entsprechend positiv aus: „Nichtbehinderte Spieler haben erkannt und respektiert, dass auch Menschen mit Behinderung mit Freude und Ehrgeiz Tennis spielen und zudem  –   ihren Möglichkeiten entsprechend – gute Leistungen erbringen können und auch bei Arbeitseinsätzen sehr gut mitarbeiten. Und die Spieler mit Behinderung fühlen sich bei den einzelnen Aktionen und bei den Kontakten mit nichtbehinderten Tennisspielern sehr wohl und gut integriert“, lautet das Fazit von Markus Nientimp, 1. Vorsitzender der  Tennisabteilung des SV Westfalia Gemen. Auch wenn das Projekt pandemiebedingt gerade Pause macht – eines ist sicher:  Alle bei Westfalia Gemen, der Neumühlenschule und der Lebenshilfe freuen sich schon jetzt auf einen Re-Start.



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