SV Westfalia Gemen e.V.

RC Borken-Hoxfeld - Westfalia Gemen 4:0 (2:0)

Einen Befreiungsschlag landete am gestrigen Sonntag der RC Borken-Hoxfeld. Und das ausgerechnet im Derby. Mit 4:0 wurde Westfalia Gemen bezwungen.

Die Gäste begannen wie die Feuerwehr und machten von Beginn an mächtig Druck. Schon früh gingen die Geers-Schützlinge drauf. Sie attackierten die Hausherren fast schon an deren Strafraum. Der RC konnte in dieser Phase nur mit langen Bällen reagieren. Im Laufe der Zeit befreiten sie sich aber mehr und mehr. Insgesamt wirkten die Remigianer gefestigter als in den Wochen zuvor, was wohl auch auf die Systemumstellung zurückzuführen ist. Mit Bennie Beckord, Sven Korb und Stefan Benning kehrten erfahrene Kräfte in die Stammformation zurück. Das entlastete Spielertrainer Thomas Benning, der sich im Spiel vornehmlich auf Defensivaufgaben konzentrieren konnte. Und das trug natürlich zur Sicherheit im Abwehrverbund bei.

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes, interessantes, abwechslungsreiches und faires Derby. Die Westfalia wollte ihrer Favoritenrolle gerecht werden, scheiterte aber immer wieder an der sicheren Abwehr der Gastgeber um Kapitän Jan Beckmann. Zu ungenau waren die Angriffsversuche, es konnten keine glasklaren Möglichkeiten kreiert werden. Auf der anderen Seite suchten die in weiß angetretenen Gastgeber immer wieder den pfeilschnellen Stefan Benning. Der zweikampfstarke Angreifer war kaum in den Griff zu bekommen und stellte die Defensivabteilung der Gäste immer wieder vor Probleme. In der 17. Minute konnte ihm Torsteher Kevin Kock in höchster Not den Ball so gerade noch vom Fuß spitzeln. Vier Minuten vor dem Seitenwechsel hieß es dann aber doch 1:0. Stefan Benning nutzte einen Fehler in der Gemener Hintermannschaft, ließ auch Kock keine Abwehrmöglichkeit mehr und erzielte das umjubelte Tor. Und drei Minuten später lag der Ball erneut im Netz. Wieder war Benning der Schütze. Korb hatte zuvor einen Zweikampf im Mittelfeld gewonnen und Sven Seeger auf die Reise geschickt. Dieser sah Benning in der Mitte und brachte das Leder punktgenau auf dessen Kopf. Mit einem platzierten Kopfball schloss er den Angriff ab, Kock hatte erneut das Nachsehen.

Nach dem Pausentee schien es so, als wolle die Westfalia das Spiel umbiegen. Mit Kevin van Klaveren und Markus Schütte brachte Geers zwei frische Kräfte. Außerdem hatte seine Mannschaft jetzt den Wind im Rücken. Die Blauen fingen so an wie in Hälfte eins. Ernüchterung kehrte dann aber schon nach ein paar Minuten ein. Sven Seeger erzielte das 3:0 nach überlegter Vorarbeit von Korb. Der sah Seeger in seinem Rücken starten und spielte blind auf den Außenspieler. Dieser ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und vollstreckte mit einem satten Rechtsschuss (71.). Die Partie war entschieden. Aber trotzdem gaben sich die Gäste nicht auf. Sie spielten weiter nach vorne, wirkten aber immer noch gehemmt. Nie konnten sie das Spiel so bestimmen wie sie es noch in den Vorwochen getan hatten. Auch schien der rechte Wille am gestrigen Tag nicht da zu sein. Denn zu holprig und umständlich waren die Offensivaktionen, nicht leidenschaftlich genug die Zweikampfführung. Gelegentliche Fernschüsse stellten keine Gefahr für das RC-Gehäuse dar. Stattdessen fiel kurz vor dem Ende sogar noch das 4:0 für den Remigianerclub. Gemens Markus Schütte rutschte in eine Hereingabe und bugsierte den Ball ins eigene Netz (80.).

Westfalia Gemen: Kock; Alduk, Büning (46., Schütte), Vorholt (57., Brinkmann), Blanke, Lütkebomert, Elsing, Geers, Eken, Blanke (46., van Klaveren), Feldhaus

Tore: 1:0 (41., Stefan Benning); 2:0 (44, Stefan Benning); 3:0 (51., Seeger); 4:0 (80., Schütte, Eigentor).

Georg Geers (Spielertrainer Westfalia Gemen): „Heute hat es an der richtigen Einstellung gemangelt. Ich bin enttäuscht über die Art und Weise dieser Niederlage. Es war nicht der letze Wille zu erkennen. Wir haben nicht ansatzweise die Leistung der letzten Spiele erreichen können. Es hat an allen Ecken und Enden gefehlt.“